UniCredit: Libyen, Gaddafi und der Selbstbedienungsladen Österreich

13. Februar 2009

UniCredit: Libyen, Gaddafi und der Selbstbedienungsladen Österreich

Die Presse Libyen hat die milliardenschwere Kapitalerhöhung der italienischen Bank UniCredit gesichert und steigt damit zu einem der größten Aktionäre der Bank Austria-Mutter auf. Es ist so gut wie fix, dass die libyschen Aktionäre nicht nur einen Sitz im Kontrollgremium bekommen werden, sondern auch gleich einen von drei Vizepräsidenten nominieren können. Dem Vernehmen nach soll der Gouverneur der libyschen Nationalbank, Farhat Omar Bin Guidara, in das Gremium einziehen. Dieser ist ein Vertrauter von Staatschef Muammar al-Gaddafi.
In Osteuropa entstünde ein „monetäres Stalingrad“ für Banken wie UniCredit – „nur ein kleiner Bruchteil der eingesetzten Mittel kommt je wieder zurück“. Auf Anweisung von Mailand musste die Wiener Tochter den Filialausbau im Osten vorübergehend stoppen.
Die UniCredit könnte noch mehr Geld brauchen, weshalb geprüft wird, ob in Österreich um Staatshilfe angesucht werden kann. Finanzexperten vermuten, dass sich UniCredit für die Bank Austria zwei bis drei Mrd. Euro vom österreichischen Bankenhilfspaket holen wird.
Personalabbau ist natürlich auch ein Thema: Fix ist, dass bis 2010 in Österreich 570 Jobs abgebaut werden.

Geldspritze aus Tripolis

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