Olympia aktuell: Bolt holt mit 200-m-Weltrekord Gold

Nachdem der 1,96 m große Hüne bereits am Samstag die Finalkonkurrenten über 100 m in 9,69 Sekunden zu biederen Statisten degradiert hatte, triumphierte er einen Tag vor seinem 22. Geburtstag auch über 200 m trotz Gegenwinds souverän in der unfassbaren Weltrekordzeit von 19,30 Sekunden!

Uralt-Rekord ausgelöscht
Damit löschte Bolt die zwölf Jahre alte Fabelmarke des US-Amerikaners Michael Johnson, der am 1. August 1996 in Atlanta in schon damals unglaublichen 19,32 zu Olympia-Gold gerast war, aus. Außerdem gelang ihm als erstem Sprinter seit Superstar Carl Lewis (USA) 1984 in Los Angeles der olympische Doppelsieg über 100 und 200 m. Allerdings hatte dieses Kunststück bisher noch kein einziger Athlet mit Weltrekorden über beide Distanzen geschafft.

"Mein Weltrekord wird auch nach diesem Finale stehen", hatte die Prognose von Johnson, der den Endlauf im Olympia-Stadion miterlebte, gelautet. Doch der langjährige Dominator über 200 und 400 m sollte sich irren. Denn im Gegensatz zum 100-m-Finale, in dem Bolt aufgrund seines riesigen Vorsprungs bereits nach 80 Metern zu jubeln begonnen und "abgestellt" hatte, zog der Supersprinter aus der Karibik diesmal bis zur Ziellinie voll durch. Zunächst leuchteten trotz 0,9 Metern Gegenwind pro Sekunde 19,31 auf der Anzeigetafel auf, die Zeit wurde dann noch auf 19,30 korrigiert.

Nächste Mission: Staffel-Gold
"Ich bin die Nummer eins!", schrie Bolt unmittelbar nach dem Sieg über seine Lieblingsstrecke, über die er 2002 im zarten Alter von 15 Jahren bereits Junioren-Weltmeister geworden war, in die TV-Kameras. Michael Johnson war ebenfalls total aus dem Häuschen. "Superman 2 – unglaublich. Das war noch fantastischer als sein Sieg über 100 Meter", betonte der ehemalige Seriensieger in einem BBC-Interview. Doch Bolts "China-Mission" ist noch nicht zu Ende. Nun will er auch noch mit Jamaikas Sprintstaffel seine dritte Goldmedaille in Peking holen.

Silber über die halbe Stadionrunde ging in 19,82 an Churandy Martina von den Niederländischen Antillen, Bronze an den US-Amerikaner Shawn Crawford (19,96), nachdem dessen ursprünglich drittplatzierter Landsmann Wallace Spearmon (19,95) wegen Betretens der weißen Begrenzungslinie seiner Bahn disqualifiziert worden war. Die US-Teamführung legte nachträglich Protest dagegen ein.

Quelle: Österreich

 

Schreibe einen Kommentar