Euro 2008 aktuell: Laues 0:0 bei Frankreich – Rumänien

Enttäuschendes Spiel zwischen Frankreich und Rumänien in Zürich: keine Tore, kaum Torchancen und auch sonst ein recht gemächliches Tempo – das erste Spiel der "Todesgruppe" war lediglich tödlich langweilig.. Keines der beiden Teams wollte in seinem ersten EM-Spiel zuviel riskieren. Aber immerhin bekam Österreich von Rumänien gleich einmal Anschauungsunterricht, wie man die Franzosen in der anstehenden WM-Quali unter Kontrolle halten kann.

Härte ist Trumpf
Rumänien stand tief, spielte in der eigenen Hälfte kompromisslos (= mit vielen Fouls) Pressing und zerstörte so den Spielfluss der Franzosen. Allerdings kam man selbst auch kaum zu Chancen, die vereinzelten Konter wurden von den französischen Verteidigern zumeist schon im Aufkeimen erstickt.

Eine Halbchance
Offensive Höhepunkte, bzw. Torchancen blieben in den ersten 45 Minuten dementsprechend Mangelware. In der 17. Minute konnte Rumänien-Goalie Lobont eine weite Flanke in die Tiefe gerade noch vor Malouda erreichen, in der 33. Minute die beste Torchance der gesamten ersten Hälfte: Kurz abgespielter Corner auf Ribery, der Bayern-Legionär flankt zur Mitte, Anelka setzt den Kopfball knapp über die Latte.

Vor dem Pausenpfiff wurde es nach einem Corner im Strafraum der Franzosen kurz etwas hektisch, "Les Bleus" konnten die Situation aber unbeschadet klären. Der traurige Rest: viel Kampf und noch mehr Krampf auf beiden Seiten.

Selbes Bild in Hälfte 2
Wirklich besser wurde das Spiel auch in Hälfte zwei nicht. Die Franzosen gingen zwar etwas engagierter ans Werk, das Sicherheitsdenken behielt aber doch immer die Oberhand. Am auffälligsten blieb Ribery, der allerdings von den Rumänen nach Strich und Faden abgeklopft wurde.

Nur ein Schuss aufs Tor
Bezeichnend: Den ersten Schuss aufs Tor überhaupt gab es erst in Minute 57. Ribery tankte sich rechts durch, bediente ideal Benzema in der Mitte, aber der Franzose schupfte den Ball viel zu leicht in die Hände von Lobont. Die offizielle Torschuss-Bilanz von 12-7 zugunsten der Franzosen trügt – bis auf den Banzema-Schupfer gingen die Abschlussversuche auf beiden Seiten jeweils deutlich vorbei. Die Rumänen begnügten sich in Hälfte zwei überhaupt mit dem Zerstören des Spiels, für die Offensive tat lediglich Superstar Mutu etwas. Aber der war vorne gegen vier Abwehrspieler der Franzosen auf sich alleine gestellt.

An Ende stand ein 0:0, das die Hoffnungen beider Teams auf den Viertelfinalaufstieg am Leben lässt. Vor allem für die Franzosen gilt jedoch: Wenn gegen die Niederlande und Italien offensiv nicht mehr geht, könnte diese EM schneller vorbei sein, als man im Lager der Grande Nation glauben möchte.

Rekordhalter Thuram
Feiern durfte aus französischer Sicht lediglich Lilian Thuram. Der 36-jährige Ersatzkapitän der "Les Bleus" (in Abwesenheit von Vieira) feierte gegen Rumänien sein 15. EM-Spiel und ist damit der Spieler mit den meisten EM-Einsätzen in der Geschichte.

Rumänien – Frankreich 0:0
Zürich, Letzigrund, 30.585 (ausverkauft), Schiedsrichter Manuel Mejuto Gonzalez (ESP)

Rumänien: Lobont – Contra, Tamas, Goian, Rat – Cocis (64. Codrea), Radoi (92. Dica), Chivu – Nicolita, D. Niculae, Mutu (78. M. Niculae)

Frankreich: Coupet – Sagnol, Thuram, Gallas, Abidal – Ribery, Toulalan, Makelele, Malouda – Anelka (72. Gomis), Benzema (78. Nasri)

Gelbe Karten: D. Niculae, Contra, Goian bzw. Sagnol

Quelle: Österreich

 

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