09. Juni 2009
Pressestimme zur Obama-Rede
"Financial Times Deutschland" (Hamburg): Es fehlte nur der Satz: ‚Ich bin ein Araber.‘ Doch auch ohne diese Botschaft ausdrücklich auszusprechen, war Barack Obamas Grundsatzrede an die arabische Welt eine ähnlich historische Solidaritätsadresse, wie sie John F. Kennedy 1963 an die Bürger Berlins gerichtet hatte. (…)
Dabei bedeutet nicht jeder von Obamas Sätzen eine völlige Kehrtwende der amerikanischen Außenpolitik. Doch es sind die kleinen, aber entscheidenden Feinheiten in der Wortwahl, die seinen Respekt für die muslimische Welt glaubwürdig machen. Kein einziges Mal sprach der Präsident von ‚Terroristen‘, wohl aber von der ‚Besatzung‘ der palästinensischen Gebiete. Als erster US-Präsident wandte sich Obama zudem direkt an die Hamas und erkannte damit an, dass es keine Lösung des Nahostkonflikts geben kann, wenn man so tut, als gebe es die Terrororganisation nicht.
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