Licht und Schatten bei der Krebs-Vorsorgeuntersuchung

18. Mai 2009

Licht und Schatten bei der Krebs-Vorsorgeuntersuchung

Kurier Die Beunruhigung der Frauen ist groß, wenn ihnen der Arzt mitteilt, dass die Mammografie einen Krebsverdacht anzeigt: "Doch bei nur zehn Prozent bestätigt sich der Verdacht – allerdings schätzen 90 Prozent der Ärzte das Risiko viel höher ein", sagt der Mediziner Gerald Gartlehner, Leiter des Departments für Evidenzbasierte Medizin der Donau-Uni Krems: "Der Nutzen der Krebs-Vorsorgeuntersuchungen wird zum Teil dramatisch überschätzt, die Gefahr von unerwünschten Folgen wie unnötigen Operationen unterschätzt." Tatsächlich rettet die Mammografie ein bis zwei von 1000 Frauen vor dem Brustkrebstod – "Frauen in den USA hatten den Nutzen hundertfach höher eingestuft".
Für alle Krebs-Früherkennungsuntersuchungen gilt: Es gibt Menschen, denen sie nützen – und es gibt mehr Menschen, die einen Schaden davontragen – von der Beunruhigung bis hin zu schweren Komplikationen.
Skeptisch äußert sich auch Prof. Peter Sawicki, Leiter des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen in Köln: "Angesichts der stetig wachenden Zahl an Tests wird es bald keine gesunden Menschen geben, nur noch solche, die noch nicht erkrankt sind."

Digitale Mammographie vom Feinsten

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