Euro 2008 aktuell: Villa schießt Spanien ins Viertelfinale

Die Spanier starteten mit dem ganzen Selbstvertrauen aus dem Kantersieg gegen Russland, schnürten die Schweden zu Beginn ein. Die verdiente Belohnung: Das 1:0 durch Torres. Der Liverpool-Stürmer verwertete eine Hereingabe von Silva perfekt. Während am Spielfeld die Spanier zunächst klar den Ton angaben, war es auf den Tribünen genau umgekehrt. Dort gaben blau-gelbe Horden den Ton an.

Spain

© Bild: GETTY

Schweden kommt auf
Langsam aber sicher schlug sich die Stimmung auch auf die Schweden am Platz nieder. Ljungberg, Ibrahimovic & Co schüttelten den offensichtlich vorhandenen Respekt vor den Iberern ab, trauten sich auch in der Offensive mehr zu, als die vereinzelten Konter aus den ersten 30 Minuten.

Die Belohnung gab es in der 34. Minute: Ibrahimovic kommt im Fünfer an den Ball, beim zweiten Schussversuch erzielt der Inter-Star den Ausgleich. Casillas war zwar noch am Ball, aber das Leder rollte doch über die Linie.

Vink gibt Elfer nicht
Damit war die Partie plötzlich wieder ganz offen. Spanien, das nach der Führung einen Gang zurückgeschaltet hatte, tat sich nun aber schwer, das Spiel wieder unter Kontrolle zu bringen. Das Bemühen war den stolzen Spaniern allerdings nicht abzusprechen. In der Nachspielzeit Elferalarm im Strafraum der Schweden: Silva wird von Elmander förmlich niedergerannt, Referee Vink, der schon bei Österreich – Kroatien einen Elfer für Österreich nicht gab, wollte aber nichts gesehen haben. Glatte Fehlentscheidung – wieder einmal.

Ibrahimovic geht
In der zweiten Hälfte ging zunächst einmal 15 Minuten gar nichts. Bei Schweden hatte Superstar Ibrahimovic in der Pause wegen Kniebeschwerden das Handtuch werfen müssen, damit waren die Nordlichter ihrer größten Offensivwaffe beraubt. Spanien konnte zunächst aber kein Kapital daraus schlagen.

Leeres Tor nicht getroffen
Fast schon bemitleidenswert, wie die Spanier mit ihren Chancen umgingen, wenn sie welche vorfanden. In der 62. Minute tanzt Villa durch die schwedische Abwehr, stößt mit Schweden-Keeper Isaksson zusammen, der benommen liegen bleibt. Der Ball kommt zurück zum freistehenden Torres, der das Leder aber nicht im völlig leeren Tor unterbringt, statt dessen einen Verteidiger anschießt.

Spanien jetzt aber doch weiter dominanter, das Spiel verlagerte sich immer mehr Richtung schwedischen Strafraum. Selbst die spanischen Defensivspieler schalteten sich vermehrt in die Angriffe ein. So prüfte beispielsweise Senna mit einem Weitschuss Isaksson.

Die Spanier propierten es mit Gewalt – und hohen Bällen. Genau das falsche Rezept gegen die deutlich größer gewachsenen Schweden. Eine große Chance gab es nochmals für Torres, der in der 88. Minute aber wieder zu schwach schießt – kein Problem für Isaksson.

Später Todesstoß
Als alle schon mit dem 1:1 spekulierten, schlug Hattrick-Held David Villa wieder zu: Nach Russland schoss der Valencia-Stürmer auch die Schweden k.o. In der 92. Minute konnte der kleine Villa von der schwedischen Abwehr nicht gestoppt werden und bezwang Isaksson mit seinem vierten Turniertor zum 2:1. Dank des 1:0-Siegs Russlands über Griechenland stehen die Iberer auch schon als Sieger der Gruppe D fest.

Schweden – Spanien 1:2 (1:1)
Innsbruck, Tivoli-Stadion, 30.772 Zuschauer (ausverkauft), SR Pieter Vink (NED)

Tore: Ibrahimovic (34.); bzw. Torres (15.), Villa (92.)

Schweden: Isaksson – Stoor, Mellberg, Hansson, Nilsson – Elmander (79. S. Larsson), Andersson, Svensson, Ljungberg – H. Larsson (87. Källström), Ibrahimovic (46. Rosenberg)

Spanien: Casillas – Ramos, Marchena, Puyol (24. Albiol), Capdevila – Senna – Iniesta (59. Cazorla), Xavi (59. Fabregas), Silva – Villa, Torres

Gelbe Karten: Svensson bzw. Marchena

Quelle: Österreich

 

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