Euro 2008 aktuell: Spanien fertigt Russland 3:0 ab

Im strömenden Regen suchte Russland Revanche für die 1:4-Schlappe gegen Spanien in der Vorrunde. Nach einer kurzen Abtastphase waren es aber zuerst wieder die Spanier, diesmal in gleichermaßen ungewohntem wie ungeliebtem Gelb statt Rot, die zu den ersten Chancen kamen.

Nach fünf Minuten flog zuerst Sergio Ramos an einer schönen Hereingabe vorbei, eine Minute später war Russland-Goalie Akinfejew bei einem Torres-Drehschuss nach herrlichem Lochpass von Villa am Posten.

Spanien/Russland

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Je länger die erste Hälfte dauerte, desto mehr legten die Russen ihre Nervosität ab und begannen selbst offensiv zu werden. Vor allem Pawljutschenko konnte von der spanischen Verteidigung kaum in den Griff bekommen werden. Gleich mehrmals bestätigte sich der russische Top-Stürmer allerdings auch wieder als Chancenvernebler: Freistoß knapp drüber, ein Schlenzer haarscharf am Kreuzeck vorbei und ein Volley in größter Bedrängnis fanden ihren Weg auf das Tor von Iker Casillas nicht.

Villa verletzt out
Zwischendurch ein schlimmer Schock für Spanien: Bei einem Freistoß verletzte sich Torjäger David Villa ohne Fremdeinwirkung und musste verletzt das Spielfeld verlassen. An seiner Stelle kam Cesc Fabregas. Damit änderte sich allerdings die Spielanlage der Torreros. Torres war nun die einzige Sturmspitze und – zumindestens im ersten Durchgang – bei der russischen Abwehr in guten Händen.

Spanien gibt Gas
In der zweiten Hälfte übernahmen die Spanier das Kommando. Man merkte jetzt, dass in diesem Team einfach alle Spieler bei großen Klubs engagiert sind. Die russischen Angriffe wurden im Keim erstickt, selbst riss man die russische Abwehr mit genialem Kurzpassspiel ein ums andere Mal auf.

Auf Tore musste man aber zunächst noch warten. Auch, weil Liverpool-Star Torres das Pech weiter an den Schuhen zu kleben schien und selbst seine besten Chancen nicht den Weg ins Netz finden wollten.

Tore fallen
In der 50. Minute wurde dann doch der Bann gebrochen: Iniesta flankt halbhoch in den Strafrau, Xavi Hernandez reagierte am schnellsten und spitzelte den Ball an Akinfejew vorbei ins Tor.

Spanien ließ nicht locker, setzte nach und kam in der 73. Minute durch einen Traumtreffer zur Vorentscheidung: Fabregas schupfte den Ball über die Verteidigung in den Strafraum, der spanische Torschützenkönig Guiza startete am schnellsten und lupfte den Ball über Akinfejew zum 2:0 ins Tor.

Die Russen mussten jetzt alles riskieren – und wurden nicht belohnt. In der 82. Minute schloss Silva einen herrlichen Konter zum 3:0 ab. Da tanzten die spanischen Fans schon längst auf den Tribünen.

3:0 - Spanien im Finale

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Final-Fiesta gegen Deutschland
Die Partie war allerdings längst entschieden. Den Russen fehlte es diesmal an Spielwitz und der nötigen Entschlossenheit. Spanien dagegen kaltschnäuzig, abgebrüht und – in der zweiten Hälfte – tödlich im Abschluss. Deutschland wird sich im Finale einiges einfallen lassen müssen, um dieses Team zu schlagen.

Russland – Spanien 0:3 (0:0)
Wien, Ernst-Happel-Stadion, 51.428 Zuschauer (ausverkauft), Schiedsrichter Frank De Bleeckere (BEL)

Tore: Xavi Hernandez (50.), Guiza (73.), Silva (82.)

Russland: Akinfejew – Anjukow, Ignaschewitsch, W. Beresuzki, Schirkow – Semak – Saenko (57. Sytschew), Semschow (56. Biljaletdinow), Syrjanow – Arschawin – Pawljutschenko

Spanien: Casillas – Capdevila, Puyol, Marchena, Sergio Ramos – Silva, Xavi Hernandez (69. Xabi Alonso), Senna, Iniesta – Torres (69. Güiza), Villa (34. Fabregas)

Gelbe Karten: Schirkow, Biljaletdinow

Quelle: Österreich