Unzählige Torchancen, drei Mal Metall getroffen, dazu noch ein zu Unrecht aberkanntes Tor (wegen Abseits), trotzdem setzte sich Portugal mit 1:0 gegen zu defensive Türkein durch.
Die Iberer wurden in der ersten Hälfte ihrer Favoritenstellung durchaus gerecht. Vom Anpfiff weg gingen die Portugiesen ein hohes Tempo, ließen den sehr defensiv eingestellten Türken nur wenig Raum für gefährliche Konter.
Tor aberkannt
In der 13. Minute trotzdem Elferalarm im Strafraum Portugals: Tuncay wird unsanft zu Fall gebracht, die Pfeife des deutschen Referees Fandel blieb aber stumm. Vier Minuten später jubelten die Portugiesen – verfrüht: wuchtiger Kopfstoß von Pepe, Goalie Demirel geschlagen. Die portugiesische Jubeltraube wird vom Schiedsrichter aber schnell aufgelöst: Abseits, die TV-Zeitlupe klärt jedoch auf, dass es sich lediglich um passives Abseits durch Ronaldo handelte – damit eine glatte Fehlentscheidung.
In den letzten Minuten vor der Pause gaben die Portugiesen rund um Cristiano Ronaldo noch einmal ordentlich Gas. 38. Minute: Freistoß von Ronaldo von der linken Outlinie, Goalie Demirel kann den scharfen Aufsitzer mit den Fingerspitzen gerade noch zur Stange drehen. Zwei Minuten später wieder Glück für die Türken, als ein Pepe-Kopfball nur haarscharf an der Stange vorbeistreicht.
Rollende Angriffe
In der zweiten Hälfte übernahmen Ronaldo & Co. immer mehr das Kommando, die Türken kamen zunächst kaum noch zu Entlastungsangriffen. Aber das Pech schien den Portugiesen zunächst weiter an den Sohlen zu kleben. Gomes nützte einen schweren Abwehrschnitzer der Türken, scheiterte aber an der Stange. Ronaldo fand in Goalie Demirel seinen Meister und ein Schuss von Moutinho strich knapp über die Latte.
In der 61. Minute dann doch endlich das erlöstende 1:0. Pepe spielte einen herrlichen Doppelpass mit Gomes und lupfte – nach Pressball mit einem türkischen Verteidiger – den Ball über Demirel. Nur vier Minuten später wieder Pech für Portugal, als ein Kopfball von Gomes von der Latte zurück ins Feld sprang – zum dritten Mal Metall an diesem Abend!
Türkei fast nicht vorhanden
Chancen für die überforderten Türken in der zweiten Spielhälfte? Zunächst praktisch Fehlanzeige! Den einzigen Alarm im portugiesischen Strafraum gab es nach einem hohen Ball in den Strafraum, den Goalie Ricardo nicht sofort unter Kontrolle brachte. Erst in den letzten 10 Minute, als die Portugiesen deutlich zurücksteckten, kamen die Türken wieder gefährlich in die Nähe des portugiesischen Strafraums.
Schlusspunkt
Den letzten Treffer machten trotzdem die Portugiesen: Nach herrlichem Konter über Ronaldo und Deco schloss Mereles trocken zum 2:0-Endstand ab. Souveräne Vorstellung der Portugiesen am Ende, der Weg ins Viertelfinale ist jetzt schon weit offen.
Portugal – Türkei 2:0 (0:0)
Genf, Stade de Geneve, 29.106 (richtig/ausverkauft), Schiedsrichter Herbert Fandel (GER)
Tore: Pepe (61.), Raul Meireles (93.)
Portugal: Ricardo – Bosingwa, Pepe, Carvalho, Ferreira – Cristiano Ronaldo, Petit, Deco (92. Fernando Meira), Joao Moutinho, Simao (83. Raul Meireles) – Nuno Gomes (69. Nani)
Türkei: Volkan Demirel – Hamit Altintop (76. Semih Sentürk), Servet Cetin, Gökhan Zan (55. Emre Asik), Hakan Balta – Kazim Kazim, Emre, Aurelio – Mevlüt Erdinc (46. Sabri Sarioglu), Tuncay Sanli – Nihat Kahveci
Gelbe Karten: Keine bzw. Kazim Kazim, Gökhan Zan, Sabri Sarioglu