Euro 2008 aktuell: Schweiz verliert Match und Alex Frei

Verkehrte Welt zum EURO-Auftakt: Trotz drückender Überlegenheit ging die Schweiz gegen Tschechien als 0:1-Verlierer vom Platz: Ex-Austria-Flop Sverkos erzielte in der 70. Minute das Goldtor für Tschechien. Doppelt bitter: Die Schweiz verlor auch Kapitän und Tormaschine Alex Frei durch eine Knieverletzung knapp vor der Pause.

Turbostart
Die Schweizer begannen – ähnlich wie die Österreicher in den letzten Vorbereitungsspielen – mit viel Elan und Tempo, kamen durch Frei in der dritten Minute auch gleich zur ersten Chance. Der Superstürmer verzog allerdings aus 20 m knapp am linken Eck.

Die erste Halbchance der Tschechen erst nach 13 Minuten: Eine Sionko-Flanke wird von einem Schweizer unglücklich per Kopf abgelenkt, Goalie Benaglio kann aber klären. In der 19. Minute wieder die Schweizer: Inler von der Strafraumgrenze, Cech hält aber sicher.

Etwas ausgeglichener
Mit Fortdauer des Spiels bekamen die Tschechen die Schweiz immer besser in den Griff, erarbeiteten sich auch mehr Spielanteile, ohne jedoch zu zählbaren Torchancen zu kommen. Für die spektakuläreren Spielszenen sorgten aber nach wie vor die Schweizer.

Frei verletzt
Negativer Höherpunkt kurz vor Pausenpfiff: Frei geht im Zweikampf zu Boden, muss minutenlang am Knie behandelt werden. Letztlich muss der Torjäger und personifizierte EURO-Hoffnung der Eidgenossen aber das Spielfeld verlassen – für ihn ist jetzt sogar die ganze Europameisterschaft in Gefahr. Mit Tränen in den Augen wird der Dortmund-Stürmer und 35-fache Torschütze im Trikot der "Nati" in die Kabine zur näheren Untersuchung gebracht. Besonders bitter: Frei war nach achtmonatiger Verletzungspause gerade rechtzeitig für die EURO fit geworden…

Weiter viel Druck
Die zweite Hälfte begann wieder mit viel Druck der Schweizer. Die Stimmung im ausverkauften Basler Stadion motivierte die "Nati" noch zusätzlich, und so wurde der leichte Favorit Tschechien phasenweise an die Wand gespielt. Allerdings kam dabei nichts Zählbares für die Schweiz heraus. Ganz im Gegenteil: In der 60. Minute streicht ein Freistoß von Jankulowski an Freund und Feind vorbei – allerdings auch haarscharf am langen Eck.

Die Eidgenossen ließen sich davon nicht beeindrucken, gaben weiter mächtig Gas. Und in der 66. Minute hatten die Fans schon den Torjubel auf den Lippen: Yakin-Flugkopfball, Cech im Tor der Tschechen bereits geschlagen, aber der Ball geht knapp an der Stange vorbei.

Kalte Dusche
Und so bewahrheitete sich einmal mehr wieder die alte Fußballwahrheit: Wer vorne nicht trifft, kriegt die Tore hinten. 70. Minute: Die Schweizer Abwehr bekommt den Ball nicht weg, die Abseitsfalle der Schweizer schnappt nicht zu, Ex-Austrianer Sverkos überzuckert die Situation am schnellsten und schiebt den Ball zum 1:0 an Benaglio vorbei.

Im Anschluss stürmten die Schweizer mit Mann und Maus, hatten aber kein Glück. Wie auch in der 80. Minute: Cech kann einen Schuss nur kurz wegprallen lassen, der eingewechselte Salzburg-Spieler Johann Vonlanthen knallt den Ball aber an die Querlatte – die größte Chance auf den Ausgleich.

Danach weiter Hektik und Aufregung – die Schweiz fühlte sich gleich zweimal um einen Elfmeter betrogen, aber die Tschechen spielten das Ergebnis über die Zeit.

Schweiz – Tschechien 0:1 (0:0)
Basel, St. Jakob-Park, 40.000 Zuschauer (ausverkauft), Schiedsrichter Roberto Rosetti (ITA)

Tor: 0:1 (71.) Sverkos

Schweiz: Benaglio – Lichtsteiner (75. Vonlanthen), Müller, Senderos, Magnin – Behrami (84. Derdiyok), Inler, Fernandes, Barnetta – Frei (46. Yakin), Streller

Tschechien: Cech – Grygera, Ujfalusi, Rozehnal, Jankulovski – Jarolim (87. Kovac), Galasek, Polak – Sionko (83. Vlcek), Plasil – Koller (57. Sverkos)

Quelle: Österreich

 

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