Euro 2008 aktuell: Lahm schießt Deutschland ins Finale

Die Türkei, durch Verletzungen und Gelbsperren schon vor dem Spiel schwer reduziert, begann überraschend stark. Deutschland, entgegen aller Beschwichtigungen vor dem Match, schien den Gegner zu unterschätzen. In den ersten 20 Minuten spielte aber nur die Türken, Deutschland kam kaum aus der eigenen Hälfte heraus.

Nach zwei Chancen von Altintop und Kazim hätte die Türkei8 bereits in der 13. Minute in Führung gehen müssen, Kazims Kracher vom Elfer klatschte aber von der Latte zurück ins Spielfeld.

Deutschland/Türkei

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Verdiente Führung
Selbst das war für Ballack & Co zunächst nicht Warnung genug, die Strafe in der 22. Minute: Kazim trifft wieder die Latte, den Abpraller schiebt Boral zwischen den Beinen von Lehmann über die Linie zum 1:0 ins Tor.

Ausgleich
Plötzlich war das Spiel völlig offen, die Deutschen waren gezwungen auch endlich etwas fürs Spiel zu tun. Und mit der ersten gelungenen Aktion gelang der Ausgleich: Podolski, bis zu diesem Zeitpunkt völlig abgemeldet, tankte sich links durch, seine scharfe, flache Hereingabe erwischte Schweinsteiger optimal – 1:1.

Chancen über Chancen
Jetzt ging es Schlag auf Schlag: Der unsichere Lehmann verschätzte sich bei einem Freistoß von Altintop, konnte den Ball nur mit Mühe über die Latte drehen. Im Gegenzug enteilt Podolski der türkischen Abwehr, knallt den Ball nach einem Solo über das halbe Feld aber über die Latte.

Auf der anderen Seite konnte sich Lehmann auszeichnen: Freistoß von Ugur aus aussichtsreicher Position, Lehmann kann wegfausten (38.). Damit noch immer kein Ende der Chancen für die tapfer aufspielenden Türken: In der 41. Minute knallte Sabri vom 16er-Eck nur Millimeter über die Latte. Bei Deutschland lief zu diesem Zeitpunkt wieder überhaupt nichts zusammen, die Türkei hatte keine Probleme, die zaghaften vorgetragenen Angriffe im Keim zu ersticken.

Elferalarm
In der zweiten Hälfte tat sich zunächst nicht viel, vor allem die Türken mussten ihrem enorm hohen Anfangstempo Tribut zollen. Aufregung gab es nur bei zwei elferreifen Szenen (Foul an Lahm, bzw. Kazim), die von Referee Busacca (Schweiz) jedoch nicht gepfiffen wurden. Wie die TV-Wiederholung zeigte, waren beide Fouls jedoch knapp außerhalb des Strafraums.

Späte Tore
Dann fielen doch noch Tore. Zunächst ging Deutschland in Führung: Rüstü flog an einer Flanke vorbei, Klose bedankte sich und schlug mit dem Kopf zu (79.). Wie schon in den Spielen zuvor steckte die Türkei nicht auf und kam wieder zu einem späten Tor: Traumhafter Stanglpass von Sabri, Sentürk ist schneller als Lehmann und spitzelt den Ball am Deutschland-Goalie vorbei zum Ausgleich (86.)

3:2 - Das Tor ins Finale

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Kein Happy End für Türkei
Diesmal sollte das türkische Märchen jedoch kein Happy End finden. In der 90 Minute kommt Philipp Lahm im türkischen Strafraum an den Ball und knallt das Leder über den herausstürzenden Rüstü unter die Latte zum 3:2.

Das war auch für die Türkei zu spät. Ein Freistoß in der 93. Minute war die letzte Chance für dfas Sensationsteam dieser EM, aber der ging meterweit über das Gehäuse von Lehmann.

Deutschland damit nach einer durchwachsenen Turnierleistung doch im Finale – die Türkei versinkt im Tränenmeer.

Deutschland – Türkei 3:2 (1:1)
Basel, St. Jakob-Park, 39.374 Zuschauer (ausverkauft), Schiedsrichter Massimo Busacca (SUI)

Tore: Schweinsteiger (26.), Klose (79.), Lahm (90.); bzw. Ugur (22.), Sentürk (86.)

Deutschland: Lehmann – Friedrich, Mertesacker, Metzelder, Lahm – Rolfes (46. Frings), Hitzlsperger – Schweinsteiger, Ballack, Podolski – Klose (92. Jansen)

Türkei: Rüstü – Sabri, Gökhan Zan, Mehmet Topal, Hakanb Balta – Kazim Kazim (92. Tümer Metin), Hamit Altintop, Mehmet Aurelio, Ayhan (81. Mevlüt Erdinc), Ugur Boral (84. Gökdniz Karadeniz) – Semih Sentürk

Gelbe Karte: Sentürk

Quelle: Österreich