Euro 2008 aktuell: Italien zieht ins Viertelfinale ein – 2:0

Die Ausgangslage vor dem Match war klar: Frankreich musste gewinnen, um noch eine Chance aufs Viertelfinale zu haben, Italien benötigte mindestens ein Unentschieden – immer vorausgesetzt, dass Holland gegen Rumänien gewinnt.

Dementsprechend motiviert ging die „Equipe Tricolore“ ins Spiel, machte das Spiel und konnte schon in den ersten drei Minuten zwei Corner verzeichnen. Die richtig großen Chancen hatten aber die Italiener, Luca Toni vergibt aber allein vor Frankreich-Keeper Coupet.

Toni/Abidal

© Bild: Reuters

Schock für Frankreich
In der 7. Minute ein schwerer Schlag für Frankreich: Franck Ribery, Hirn und Antreiber der Mannschaft, foult Zambrotta, verletzt sich dabei aber selbst schwer im Knie-/Unterschenkelbereich und muss das Spiel verlassen – erster Verdacht: Unterschenkelbruch. Das wird auch die Bayern treffen, Ribery wird wohl auf jeden Fall bis zu 2 Monate ausfallen. Für ihn kam Jungstar Nasri. Das Kombinationsspiel der Franzosen geriet etwas ins Stocken, die Italiener kamen zu mehr Spielanteilen.

Elfer und rote Karte
In der 24. Minute der nächste Tiefschlag für die diesmal wirklich nicht vom Glück verfolgten Franzosen: Abidal legte im Strafraum Toni – Rot für Abidal und Elfer für Italien. Pirlo tritt an und verwandelt trocken zum 1:0 für den Weltmeister.

Chancentod Toni
Frankreich-Teamchef Domenech reagierte auf den Ausschluss, holt den erst 15 Minuten zuvor eingewechselten Nasri vom Feld und verstärkt die Verteidigung mit Boumsong. Italien hatte Blut geleckt und legte nach, aber Super-Stürmer Luca Toni vergab in der Folge Chancen im Minutentakt.

Thierry Henry machte es auf der anderen Seite auch nicht besser. Die nummerisch dezimierten Franzosen kamen erst nach 34 Minuten erstmals wirklich gefährlich vors Tors: Herrlicher Lochpass auf Henry, der Barca-Stürmer setzt den Ball knapp neben das lange Ecke – das hätte der Ausgleich sein müssen!

Trotzdem noch vor der Pause beinahe die endgültige Entscheidung zugunsten des Weltmeisters, vom Glück war Grosso allerdings auch nicht verfolgt: er setzte seinen Schuss an den linken Pfosten.

Verzweiflung
In der zweiten Hälfte stürmte Frankreich mit aller Macht nach vorne, was den Italienern natürlich perfekt in die Karten spielte. Sie konnten sich zurückziehen und gegen zehn Franzosen auf Konter spielen.

Entscheidung
Nach etwa einer Stunde riss bei Italien ein wenig der Schlendrian ein. Luca Toni entpuppte sich weiter als absoluter Chancentod – und genau in diese Phase fiel dann doch die endgültige Entscheidung zugunsten des Weltmeisters. Freistoß für Italien, de Rossi knallt in die Mauer, Henry fälscht den Ball unhaltbar für seinen eigenen Keeper ab – 2:0 für Italien und der endgültige Abschied des Vize-Weltmeisters aus der EM.

Damit war die Partie gelaufen. Frankreich brachte zwar noch Stürmer Nicolas Anelka, konnte die Partie aber nicht mehr drehen.

In der 74. Minute hätte Benzema die Partie nochmals spannend machen können, Buffon drehte seinen Schuss aber gerade noch zum Corner. Damit hatten "Les Bleus" endgültig ihr Pulver verschossen.

Frankreich – Italien 0:2 (0:1)
Zürich, Letzigrund-Stadion, 30.585 (ausverkauft), Schiedsrichter Lubos Michel (SVK)

Tore: Pirlo (25./Foul-Elfmeter), De Rossi (62.)

Frankreich: Coupet – Clerc, Gallas, Abidal, Evra – Toulalan, Makelele – Govou (66. Anelka), Ribery (10. Nasri/25. Boumsong) – Benzema, Henry

Italien: Buffon – Zambrotta, Panucci, Chiellini, Grosso – Gattuso (82. Aquilani), De Rossi, Pirlo (55. Ambrosini) – Perrotta (64. Camoranesi) – Cassano, Toni

Rote Karte: Abidal (24./Torraub)

Gelbe Karten: Evra (Foul), Govou (Foul), Boumsong (Foul), Henry (Foul) bzw. Pirlo (Foul/für das Viertelfinale gesperrt), Chiellini (Foul), Gattuso (Foul/für das Viertelfinale gesperrt)

Quelle: Österreich

 

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