Euro 2008 aktuell: Früher Elfer stürzt Österreich ins Unglück

Schlimmer hätte der EURO-Auftakt aus österreichischer Sicht nicht kommen können. Schon in der dritten Minute pfiff Referee Vink nach einem Bodycheck Aufhausers gegen Olic Elfmeter. Pogatetz handelt sich wegen Reklamierens gleich einem gelbe Karte ein. Mordric verwandelte staubtrocken flach in die Mitte.

Österreich wie gelähmt
Der frühe Gegentreffer beflügelte die spielfreudigen Kroaten noch mehr, lähmte im Gegenzug dafür die Österreicher. In der achten Minute nahm sich Säumel erstmals ein Herz, zieht aus 25 m ab, aber kein Problem für Pletikosa im Tor der Kroaten.

Die Kroaten kurbelten fleißig weiter, vor allem Modric ließ seine Klasse immer wieder aufblitzen. In der 14. Minute beinahe das 2:0: ein Olic-Kopfball aus fünf Metern streicht haarscharf am langen Eck vorbei.

Prödl verzieht
In der 19. Minute war dann wieder einmal Österreich dran: Prödl nimmt aus 25 m Ziel, verzieht knapp am Kreuzeck. Das Problem der Österreicher: Es wird viel zu oft mit langen Bällen in die Spitze gearbeitet, dort ist Linz aber allein auf weiter Flur.

Nach einer halben Stunde durfte sich Österreich beim Referee bedanken, dass man nicht mit 10 Mann weiterspielen musste: Pogatetz riss Olic an der Strafraumgrenze nieder – diesmal aber kein gelb…

Damit schienen die Österreicher aber langsam aufzuwachen. Vor allem in den letzten Minuten vor der Pause lief das Spiel plötzlich etwas flüssiger – nach einem Harnik-Stanglpass konnte die kroatische Abwehr den Ball gerade noch zur Ecke abwehren. Kurz darauf Standfest mit dem Kopf, aber drüber.

Flotter Wiederbeginn
Die zweite Hälfte begann mit flotten Szenen auf beiden Seiten, wobei beide Abwehrreihen gut standen, die Angreifer es mit Weitschüssen probieren mussten. Der vermehrte österreichische Offensivdrang schlug sich auch in einer gelben Karte für Robert Kovac nach Foul an Linz nieder.

Starker Harnik
Mit Fortdauer des Spiels zogen sich die Kroaten immer weiter zurück, Österreich übernahm das Kommando. Vor allem der wieselflinke Harnik sorgte über rechts immer wieder für Gefahr. Zwei Mal überlief Harnik die Abwehr, seine Stanglpasses fanden aber keinen Abnehmer.

Vastic kommt
Der endgültige Startschuss zur Offensive in der 61. Minute: Hickersberger bringt in kurzer Folge Vastic, Korkmaz und Kienast. Die besten Chancen arbeitete aber nach wie vor Harnik heraus. So auch in der 74. Minute, als Pletikosa eine Harnik-Flanke nur mit den Fingerspitzen berühren kann – aber kein Österreicher zum Abstauber da ist.

Österreich drückt
Die ÖFB-Elf verstärkte immer mehr den Druck: Korkmaz vernaschte am Strafraumrand zwei Kroaten, holte einen Freistoß heraus. Vastic tritt an, Pletikosa kann abwehren, Harnik drischt von der Strafraumgrenze über die Latte (78.). Eine Minute später: Harnik flankt von rechts zur Mitte, Vastic-Kopfball vom 16er, Pletikosa kann mit Mühe halten.

Die Kroaten? Zu diesem Zeitpunkt praktisch nicht mehr vorhanden. Österreich hatte sich in der gegnerischen Hälfte festgesetzt, die Kroaten konnten nur mehr ausputzen. Das gelang allerdings bis zum Schlusspfiff. Schade, Österreich hätte sich nach dieser Vorstellung zumindest einen Punkt verdient gehabt.

Kienast vergibt Matchball
Spannend wurde es kurz vor Schlusspfiff noch einmal: In der 93. Minute hatten die Fans im Happel-Stadion schon den Torschrei auf den Lippen: Freistoß von Ivanschitz, Kienast schraubt sich trotz Kroaten-Fouls in die Höhe und setzt den Kopfball um Milimeter neben das Tor.

Österreich – Kroatien 0:1 (0:1)
Wien, Ernst-Happel-Stadion, 51.428 Zuschauer (ausverkauft), Schiedsrichter Pieter Vink (Niederlande)

Tor: 0:1 (4.) Modric (Foulelfmeter)

Österreich: Macho – Prödl, Stranzl, Pogatetz – Standfest, Aufhauser, Ivanschitz, Säumel (61. Vastic), Gercaliu (69. Korkmaz) – Harnik, Linz (73. Kienast)

Kroatien: Pletikosa – Corluka, R. Kovac, Simunic, Pranjic – Srna, N. Kovac, Modric, Kranjcar (61. Knezevic) – Petric (72. Budan), Olic (83. Vukojevic)

Gelbe Karten: Pogatetz, Säumel, Prödl bzw. R. Kovac

Quelle: Österreich

 

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