Euro 2008 aktuell: Fiesta Espana: 4:1 gegen Russland

Überraschend unterhaltsame und torreiche Partie zwischen Spanien und Russland am Innsbrucker Tivoli. Von Beginn weg entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, allerdings doch mit Vorteilen für die Spanier. Unter der schiedsrichterlichen Aufsicht des Österreichers Konrad Plautz kamen aber die Russen zur ersten kleinen Chance: Nach einer scharfen Hereingabe von links kann die spanische Abwehr jedoch klären.

Spanien dominiert
Nach etwa 10 Minuten bekam Favorit Spanien die Partie langsam in den Griff, die Russen verlegten sich wie erwartet aufs Kontern. Zu diesem Zeitpunkt finden die Spanier ihre ersten beiden großen Chancen vor: Im Minutentakt vergeben Torres und Villa. Nach 20 Minuten machen es die beiden aber besser: Die Abseitsfalle der Russen schnappt nicht zu, Torres vernascht einen Verteidiger, legt für den heranstürmenden Villa auf, der trocken zum 1:0 einnetzt.

Tapfere Russen
Wer jetzt geglaubt hat, dass sich Russland seinem Schicksal ergeben würde, wurde getäuscht. Im strömenden Innsbrucker Regen gab die "Sbornaja" gleich wieder kräftig Gas und kam praktisch vom Anstoß weg zu einem Stangenschuss durch Syrjanow.

Vorentscheidung
Das spielerische Übergewicht lag jetzt jedoch klar auf Seiten der Iberer, die immer wieder gefährlich in den Strafraum vordringen konnten, dort aber von einer russischen Menschenmauer ein ums andere Mal irgendwie gestoppt werden konnten – bis kurz vor Pausenpfiff: Iniesta reißt mit einem genialen Pass die komplette Russland-Abwehr auf, Villa überreißt die Siutation am schnellsten und bezwingt Goalie Akinfeev zum 2:0 (44)!

Kontrolle
In der zweiten Hälfte waren die Russen gefordert: Sie mussten kommen und sie kamen. Allerdings stand Spanien in der Defensive bombensicher, ließ kaum große Chancen Russlands zu. Nach 55 Minuten konnte es sich Spanien-Coach Aragones sogar leisten, Superstürmer Fernando Torres vom Platz zu nehmen. Für ihn kam auch kein Schlechter: Supertalent Cesc Fabregas von Arsenal London…

Zu verspielt
Nach einer Stunde hätte David Villa beinahe den Hattrick geschafft: Der Valencia-Stürmer konnte nahezu unbehindert durch die russische Spielhälfte laufen und vom Sechzehner abziehen, aber Akinfeev war am Posten. Danach spielte Russland zwar weiter brav mit, konnte die Südeuropäer aber nicht wirklich gefährden. Im Gegenteil: Villa & Co lauerten auf ihre Konterchancen und kamen ein ums andere Mal gefährlich vor das Tor Akinfeevs. Tor wollte zunächst aber keines mehr gelingen – entweder war Keeper Akinfeevs am Posten oder beim letzten, tödlichen Pass noch ein Bein eines russischen Verteidigers dazwischen.

Besonderes Gustostückerl in der 73. Minute: Drei Spanier haben im gegnerischen Strafraum mit fünf russischen Verteidigern ihren Spaß, ehe Silvas deutlich neben das Tor knallt.

Hattrick!
Eine Minute später machte es David Villa besser. Der bereits zweifache Torschütze des Abends vernascht seinen direkten Gegenspieler mit einem schnellen Haken, zieht ab – Akinfeev zum dritten Mal geschlagen.

Ehrentreffer
Die Russen steckten aber nicht auf, wollten wenigstens noch den Ehrentreffer erzielen – und der gelang auch. Nach einem Eckball verlängert Schirokow mit dem Kopf, Pawjlutschenko vollendet ebenfalls mit dem Kopf.

Spanier legen nach
Damit war das Schützenfest noch immer nicht beendet. Russland warf alles nach vor und lief wieder in einen tödlichen Konter der Spanier: Der eingewechselte Fabregas netzt mit dem Kopf aus kurzer Distanz zum Endstand von 4:1 ein – kleiner Schönheitsfehler: der Treffer war abseits.

Spanien – Russland 4:1 (2:0)
Innsbruck, Tivoli-Stadion, 30.772 Zuschauer (ausverkauft), SR Konrad Plautz (AUT)

Toe: Villa (21., 44., 75.), Fabregas (90.); Pawljutschenko (86.)

Spanien: Casillas – Ramos, Marchena, Puyol, Capdevila – Senna – Iniesta (63. Cazorla), Xavi, Silva (77. Xabi Alonso) – Villa, Torres (54. Fabregas)

Russland: Akinfejew – Anjukow, Schirokow, Kolodin, Schirkow – Semak – Sytschew (46. Bystrow/70. Adamow), Syrjanow, Semschow (59. Torbinski), Biljaletdinow – Pawljutschenko

Quelle: Österreich

 

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