Energieversorger: Zu viel Strom in der Steckdose

29. April 2009

Energieversorger: Zu viel Strom in der Steckdose

derStandard Die erfolgsverwöhnte und lange für krisenfest gehaltene Strombranche kommt jetzt selbst unter Druck. Weil Sektoren wie die Auto-, Stahl- oder Papierindustrie mit Produktionseinbrüchen von 30 und mehr Prozent konfrontiert sind, arbeiten viele Firmen kurz oder versuchen, die Produktion sonst wie einzuschränken. Die Folge: es wird weniger Strom benötigt als 2008 eingekauft worden ist.
"Die derzeitige Situation ist weder für die Stromkunden noch für uns erquicklich", sagte der für den Stromvertrieb bei der Energie AG Oberösterreich zuständige Geschäftsführer Hans Zeinhofer dem Standard. "Bei uns geht es um einige 100 Gigawattstunden, die wir bei Kunden unter Vertrag haben, die wegen der Krise aber nicht abgerufen werden. Diese Mengen müssen wir jetzt zu deutlich niedrigeren Preisen auf dem Markt verkaufen. Das schlägt voll auf unser Ergebnis durch."
Während in Deutschland große Versorger wie Eon oder RWE auf Vertragserfüllung pochen und Kunden, die weniger Strom brauchen als sie geordert haben mit Pönalezahlungen drohen, ist man in Österreich um Kulanz bemüht.

Zu viel Strom in der Steckdose

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