Der Kokabauer und Präsident Boliviens Evo Morales wirbt für Koka

12. März 2009

Der Kokabauer und Präsident Boliviens Evo Morales wirbt für Koka

Die PresseKoka wird seit Jahrhunderten von Südamerikas Ureinwohnern für medizinische, religiöse, soziale und Genusszwecke genutzt – weshalb Boliviens Präsident Evo Morales, selbst Kokabauer, am Dienstag vor der 52.Sitzung der UN-Drogenkommission in Wien ein beherztes Plädoyer für das Kokablatt hielt. „Ich bitte, dass man Koka von der Liste der Substanzen in der Konvention streicht“, sagte Morales, der 2006 als erster Indigener zum Präsidenten Boliviens wurde. Die Aufnahme damals sei ein „historischer Fehler“ und politisch motiviert gewesen; die Pflanze sei ein traditionelles Medikament.
Sein Land sei gegen Kokain, man werde Koka weiter nur kontrolliert anbauen und illegales Koka vernichten. Aber man dürfe die Pflanze und ihre traditionellen, unschädlichen Anwendungen nicht verteufeln, so Morales. Vor allem bekämpft Bolivien den Punkt der Konvention, der das Kauen von Kokablättern binnen 25 Jahren nach Inkrafttreten des Vertrags (1964) verbot. „Wir kauen seit 5000 Jahren, das kann man nicht in 25 Jahren abstellen. Es schadet der Gesundheit und Psyche nicht“, sagte Morales und erwähnte eine Studie der Weltgesundheitsorganisation. „Ein Kokaverbot verletzt die andine Kultur. Im Übrigen müsste man mich dann ins Gefängnis werfen.“

Koka - ein traditionelles Medikament

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