Als die Synagogen brannten…

In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurden in Wien

– 42 Synagogen und Bethäuser verwüstet

– tausende Juden verhaftet

– mindestens 3.700 Juden in das KZ Dachau deportiert

– tausende Geschäfte und Wohnungen geplündert

– einzig der Stadttempel wurde nicht vollständig zerstört, da er sich in einem Wohnhaus befindet

Unter dem Begriff „Reichskristallnacht“ gingen diese Greueltaten in die Geschichte ein. Der Begriff wurde von den Nationalsozialisten geprägt. Der Wortteil „Kristall“ kommt von den immensen Glasschäden die sich auf rund 6 Millionen RM beliefen.

Die Novemberpogrome 1938, auch Reichspogromnacht genannt, waren eine vom nationalsozialistischen Regime organisierte Zerstörung der Juden im gesamten Deutschen Reich.

Seit der Reichstagswahl 1933 wurden die Juden diskriminiert und aus dem öffentlichen Dienst ausgeschlossen. Jüdische Freiberufler, wie Ärzte oder Rechtsanwälte mussten ihren Beruf aufgeben.

1935 legalisierten die Nürnberger Rassengesetze die Rassentrennung und die Hetzkampagne gegen die Juden. Jüdische Unternehmer gaben dem Druck nach und verkauften ihre Firmen weit unter dem Wert.

Im Frühjahr 1938 wurden Juden zwangsenteignet. Durch die gesetzliche „Arisierung“ wurde die deutsche Aufrüstung finanziert.

Am 7. November 1938 erschoss der Jude Herschel Grynszpan in Paris den deutschen Diplomaten Ernst vom Rath aus Protest gegen die Judenverfolgung.

Dies bildete den Vorwand für das reichsweite Pogrom.

  

Unter Pogrom versteht man eine gewaltsame Massenausschreitung gegen Mitglieder einer religiösen, ethnischen oder nationalen Minderheit oder Gruppe einer Nationalität oder Bevölkerung.

In Österreich prägten wochenlang die Ausschreitungen gegen die jüdische Bevölkerung das Straßenbild Wiens. Hass, Neid, Herrenmenschendünkel und ein jahrhundertelang tradierter Antisemitismus brachen in Form einer mittelalterlich anmutenden Judenverfolgung aus.

Juden wurden von SA Männern, HJ Angehörigen und Mitläufern des NS Regimes geschlagen und gedemütigt. Bis zum Kriegsbeginn im September 1939 hatte das NS Regime die wirtschaftliche Existenz der Juden vernichtet.

Insgesamt fielen 6 Millionen Juden der nationalsozialistischen Vernichtungspolitik zum Opfer. 65.000 davon waren Österreicher.

Zahlreiche Gedenkveranstaltungen finden in Wien, Innsbruck und Graz statt.

 

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